Einen Luxusort nach Vorbild des englischen Brighton hatte Herzog Friedrich Franz I., der Gründer Heiligendamms im Sinn, mit einem Hotel, Villen, Spielcasino und Pferderennbahn. Mit der Eröffnung des ersten größeren Badehauses 1796 begann der Aufstieg zum First-Class-Kurort, und die damalige Party-Society ließ sich nicht zweimal bitten: Russlands Zar Peter I., Lord Nelson, Felix Mendelssohn-Bartholdy und Rainer Maria Rilke flanierten über die Kurpromenade, Feldmarschall Blücher, der "Held von Waterloo", zog es in die Spielbank - und "wagte und gewann wie gewohnt", so ein Chronist.
Wer Anfang des 20. Jahrhunderts nach Heiligendamm kam, gehörte zu den besseren Kreisen, und bis Ende des 2. Weltkriegs war die Weiße Stadt am Meer Deutschlands mondänstes Seebad. Die DDR erklärte den Ort dann zum "Sanatorium für Werktätige", was dem Ort, alles in allem, allerdings nicht so gut bekam. Immerhin blieb aber der Klassizismus des 19. Jahrhunderts wie sonst wohl nirgendwo anders erhalten!
Eine problemlose Verkehrsanbindung an die Ostseeküste gab es damals noch nicht. Aus diesem Grund wurde 1886 eine Bahnverbindung von Bad Doberan erst nach Heiligendamm und dann weiter nach Kühlungsborn errichtet.
Über eine Strecke von 15,4 km bringt der dampfbetriebene "Molli" - die Nostalgie Schmalspurbahn - auch heute noch seine Fahrgäste schnaufend und bimmelnd durch engen Straßen, vorbei an Wiesen und Feldern, ans nächste Ziel.
In der Zwischenzeit jedoch nimmt die Wiederbelebung des Seebades Gestalt an. Mit sehr viel Geld versucht man, das alte Flair zu rekonstruieren.
1997 kaufte die Fundus Gruppe, die auch schon dem Berliner Hotel "Adlon" zu neuem Glanz verhalf, fast den ganzen Ort, das Kurhaus, das Hotel und zahlreiche Villen im klassizistischen Stil. Überall wurde nun saniert, und 2003 stieg im renovierten Grand Hotel das Eröffnungsfest.
Ein weiteres Highlight vom Seebad Heiligendamm ist die Seebrücke, die 200m weit auf die See hinaus führt. Vom Brückenkopf bietet sich der beste Blick auf die einzelnen Gebäude des Seebades die von 1814 bis 1870 im klassizistischen Stil entstanden
Im Jahre 2007 fand nun auch der G8-Gipfel in Heiligendamm statt, und alle Welt schaute auf den kleinen, aber schönen Ort.
Und wie geht es nun weiter?
Im Sommer 2010 soll der Wiederaufbau der "Perlenkette", des Wahrzeichens des ersten deutschen Seebades begonnen werden, versprach die Entwicklungs-Compagnie-Heiligendamm der "Welt", das geht aus einem Bericht im Internet hervor. Für den Wiederaufbau bzw. die Sanierung der historischen sieben Strandvillen sollen insgesamt 70 Millionen Euro investiert werden, habe FUNDUS-Chef Anno August Jagdfeld der Zeitung bestätigt.
Begonnen werde mit Haus "Perle". Optisch werde sie originalgetreu rekonstruiert aber energetisch dem neuesten Stand der Bautechnik entsprechen. Moderner Beton mit einer speziellen Rezeptur solle dafür sorgen, dass keine Feuchtigkeit die Gebäudesubstanz beeinträchtigen könne.
Der Baubeginn war schon vor zwei Jahren versprochen worden, musste aber dann offenbar verschoben werden. Zwei weitere der einst weißen Villen - "Möwe" und "Schwan" - sind nach Angaben des Investors vor Baubeginn noch abzureißen. Allein vier Grundstücke sind noch so gut erhalten, dass sie detailgetreu restauriert werden können. Die "Perle" gehörte zu den ersten Strandvillen im östlichen Heiligendamm. Sie entstand 1845 - vor 165 Jahren - als "Neues Logierhaus". Hier fanden die Hochzeitsfeierlichkeiten des russischen Großfürsten Wladimir mit Maria Pawlowna, Tochter von Großherzog Friedrich Franz II. statt. Aus diesem Anlass erhielt das "Doppelgebäude"auch seinen Anbau. Das international berühmte Ensemble soll im alten Stil wiedererstehen und Eigentumswohnungen enthalten. Insgesamt sollen mehr als 40 geschaffen werden. Anträge von möglichen Käufern lägen aus Berlin und Hamburg vor, heißt es im Internet.
Weitere Informationen über Heiligendamm, wie Wetter und Wassertemperaturen auf:
www.ostsee24.de/regionen/mecklenburgische-ostseekueste/heiligendamm
Unmittelbar in Heiligendamm befindet sich die moderne Median Klinik Heiligendamm (www.Median-Klinik.de), mit Schwerpunkten Atemwegs-Herz-Kreislauferkrankungen, Hauterkrankungen, Allergien und Psychosomatik. Hier ist es möglich einzelne Leistungen (z.B. Massage & Fango) als Selbstzahler zu buchen.
Im benachbarten Bad Doberan befindet sich das bekannte und renommierte Moorbad Bad Doberan (WWW.MOORBAB-BAD-DOBERAN.M-VP.DE), mit Schwerpunkten in Orthopädie, Rheumatologie und Naturheilverfahren. Eine Besonderheit kommt durch den Namen "Moorband" zum Ausdruck und liegt in der medizinischen Nutzung des eigenen Torferde-abbaus in Form von Bädern und -packungen. Moor zählt zu den ältesten Heilmitteln, die uns die Natur zur Verfügung stellt. Diese verschiedensten Mooranwendungen können Sie auch dort als Selbstzahler in Anspruch nehmen.
Darüber hinaus sind in beiden Einrichtungen natürlich auch offene Badekuren möglich.
Falls Sie sich mal kulinarisch verwöhnen lassen möchten, kann ich das noch recht neue "Jagdhaus Heiligendamm" sehr empfehlen. Der Koch - Hr. A. Ramm - zählt zu den 25 besten Köchen in Mecklenburg-Vorpommern.
www.Jagdhaus-Heiligendamm.de
In Bad Doberan kann ich Ihnen das Restaurant "WEISSER PAVILLION" sehr empfehlen. Hier speisen Sie im historischen Pavillion zu moderaten Preisen wirklich gut.
www.weisser-pavillion.de
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© Enno De Boer